Professor Georg Hermann von Mayer discovered a pressure mark from the ligamentum capitis femoris (LCF) on the head of the femur. In the fragment presented to your attention, the author points out that the named depression indicates the tension of the LCF in the position of flexion and external rotation of the hip. This idea of Mayer was later repeatedly cited, see, for example, the work of Hermann Welcker "Ueber das Hüftgelenk, nebst einigen Bemerkungenüber Gelenke überhaupt, insbesondere über das Schultergelenk" (1876).
von Meyer GH. Die Statik und Mechanik des menschlichen Knochengerüstes.
Edited, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann; 1873. [fragment] |
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Quote pp. 342-344 |
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Neben der
Gelenkkapsel befindet sich in dem Hüftgelenke noch ein eigenthümlicher
Bandapparat, das ligamentum teres, über dessen Bedeutung sehr verschiedene
Auffassung gefunden wird. Von der einen Seite wird ihm nämlich entschieden
die Bedeutung eines Bandes, insbesondere eines Hemmungsbandes vindicirt, und
von anderer Seite wird ihm diese Bedeutung vollständig abgesprochen mit der
Behauptung, dass es bei keiner Stellung des Femur gespannt sei, dagegen aber
soll es dazu dienen, dem Femurkopfe Gefässe zuzuführen. Diese letztere
Ansicht ist kaum der Beachtung werth, weil sie bei näherer Prüfung in sich
selbst zusammenfällt; für's Erste nämlich findet man allerdings bei gewissen
Stellungen des Femur das ligamentum teres gespannt, und für's Zweite ist kein
Grund vorhanden anzunehmen, dass der Gelenkkopf des Femur eine Quelle der
Gefässzufuhr mehr haben müsse als andere Gelenkenden, und sollte man selbst
daran denken wollen, dass solches der Fall sein könne, so würde man eine
solche Meinung doch sogleich wieder aufgeben müssen, weil weder ein grösseres
Gefäss in dem Ligamente sichtbar ist, noch auch ein grösseres Gefässloch in
der Anheftungsstelle des Ligamentes an dem Femurkopfe und weil selbst die
arteria acetabuli, welche doch noch das Gelenkfett in der fovea acetabuli zu
versehen hat, eine verhältnissmässig sehr unbedeutende Arterie ist. Das ligamentum teres
hat also die Bedeutung eines Bandes, insbesondere eines Hemmungsbandes. Es
ist nur noch die Frage zu stellen, welche Funktion ihm in dieser Eigenschaft
zukommt. — Die. verbreitetste Ansicht über diesen Gegenstand ist die von den
Brüdern WEBER aufgestellte, nach welcher das ligamentum teres ein
Hemmungsband für die Adduktion sein soll. Diese Meinung gründet sich darauf,
dass dasselbe in der aufrechten Stellung senkrecht gestellt ist und somit in
der Adduktionsebene liegt. Wenn man nun aber bei unversehrter Kapsel die
Gelenkpfanne von innen geöffnet und die Spannungsverhältnisse des lig. teres
untersucht, so findet man, dass es in der aufrechten Stellung nicht gespannt
ist und die Adduktion nicht hemmt. Es muss daher die Funktion dieses Bandes
in einer andern Richtung gesucht werden. In welcher Richtung man die meiste
Aussicht habe, eine Lösung der Frage zu finden, darüber gibt die Gestalt der
fovea capitis die beste Auskunft. Diese Grube besteht nämlich aus zwei scharf
geschiedenen Theilen. Der eine mehr nach vornen gelegene Theil ist eine
kleine rauhe ovale Fläche; dieses ist die Anheftungsstelle des Bandes; der
zweite hintere Theil ist eine glatte Rinne, welche tiefer an jener
Anheftungsstelle beginnt und nach hinten seichter ausläuft. Die Richtung
dieser Rinne ist dieselbe, wie diejenige der Axe des Femurhalses. Es ist
keinem Zweifel unterworfen, dass diese Rinne ihre Entstehung dem Seitendrucke
des gespannten Bandes verdankt und es ist daher der Schluss gestattet, dass
das Band dann am Meisten gespannt, dann also in seiner funktionell wichtigen
Lage sich befindet, wenn es in dieser Rinne gelegen ist. Untersucht man nun
an einem Präparate oben bezeichneter Art, welche Stellung des Femur einer
solchen Lage des Bandes entspricht, so findet man, dass dieses eine solche
Flexion des Femur ist, bei welcher das collum femoris in der Richtung
desjenigen Pfannenradius gestellt ist, welcher durch den hinteren Theil der
incisura acetabuli geht. Für die Spannung des Bandes ist dabei übrigens noch
eine Rotation nach aussen nothwendig. Man ersieht also daraus, dass das
ligamentum teres bei flektirter Stellung des Femur hemmend für die Rotation
nach aussen wird. Diese Wirkung ist übrigens nicht blos auf die eine oben bezeichnete
Flexionsstellung beschränkt, sondern macht sich auch noch in den nach beiden
Seiten hin benachbarten Flexionsgraden geltend. Eine weitere Frage ist dann
diejenige, wie die angegebene Funktion des ligamentum teres sich zu der unter
gleichen Verhältnissen auftretenden gleichartigen Funktion des ligamentum
ileo-femorale verhalte. In Antwort auf diese Frage muss ich bemerken, dass in
keiner hierher gehörigen Stellung das ligamentum teres allein gespannt zu
sein scheint; immer tritt die Spannung
zugleich in dem ligamentum teres und in dem ligamentum ileo-femorale auf und
es ist hieraus ersichtlich, dass diese beiden Bänder für die bezeichnete
Klasse von Stellungen ein hemmendes Kräftepa ar darstellen, welches auf
beiden Seiten der Axe wirkt, in ähnlicher Weise, wie die beiden ligamenta
alaria majora an dem Zahne des Epistropheus. Anmerkung. Mit obigen Sätzen
gebe ich nur vorläufige Mittheilung über Untersuchungen, welche ich in Bezug
auf den fraglichen Gegenstand unternommen, aber noch nicht zu völligem
Abschlusse gebracht habe. Eine weitere Bedeutung
scheint dem ligamentum teres auch noch darin zuzukommen, dass es bei gewissen
Bewegungen das Gelenkfett der fovea acetabuli in die Pfanne hereinzieht. Oder
ist jene Fettmasse nur eine Einrichtung, welche dem ligamentum teres freieren
Spielraum zu schaffen geeignet ist? Auch über diesen Fragepunkt sind noch
weitere Untersuchungen zu unternehmen. In praktischer Beziehung
gewähren die besprochenen Verhältnisse mancherlei Interesse, auf welches aber
hier der Ort nicht sein kann, näher einzutreten. Es sei deswegen hier nur der
folgenden beiden Punkte Erwähnung gethan: 1) die charakteristischen
Haltungen in dem Hüftgelenke und sekundär auch in dem Becken bei Koxalgie
erklären sich genügend aus dem Bestreben, dem Femur eine der» mittleren «möglichst
nahe Stellung in dem Hüftgelenke zu geben, um die mit einseitigen Spannungen
verbundenen Schmerzen zu vermeiden; 2) das ligamentum
ileo-femorale als ein ungemein starker Bandstrang wird, ganz
ausserordentliche Fälle abgerechnet, bei Luxationen niemals zerreissen oder
abreissen; aus diesem Grunde kann ein Austreten des Femurkopfes nur nach
hinten oder untenprimär stattfinden, aus demselben Grunde muss auch das lig.
ileo-femorale massgebend für die Lagerungen des Femurkopfes nach dem
Austreten aus der Pfanne werden und kann ferner mit Vortheil als Führung bei
der Einrichtung der Hüftverrenkungen benutzt werden. Vgl. hierüber meinen
Aufsatz II. 1, zu dessen Ergänzung ich übrigens hier bemerken will, wie ich
mich seitdem überzeugt habe, dass, entgegen meiner dort ausgesprochenen
Meinung, eine primäre Luxation auf das Hüftbein nicht vorkommen kann, weil
ein solcher Grad der Extension in dem Hüftgelenk, wie er dafür nothwendig
wäre, niemals zu Stande kommen kann. Ich muss deshalb, wie damals schon die
sogen. Luxation auf das Schambein, so jetzt auch die sogen. Luxation auf das Hüftbein für eine sekundäre
Lagerung erklären. |
In addition to the articular capsule, the hip joint contains a special
ligament apparatus, ligamentum teres, the meaning of which is interpreted
differently. On the one hand, it is credited with the role of a ligament, especially
an inhibitory one, and on the other hand, this role is denied with the
statement that it does not tense in any position of the thigh, but serves to
supply blood of the femoral head. However, the latter opinion is hardly
worthy of attention, since on closer examination it turns out to be
untenable; firstly, it is true that in some positions of the thigh the
ligamentum teres is tense, and secondly, there is no reason to believe that
the head of the femur should have more sources of blood supply than the other
ends of the joints, and even if someone wanted to assume that this perhaps
such an opinion would be rejected immediately, since no larger vessel is
observed in the ligament, no larger opening for a vessel is observed at the
site of attachment of the ligament to the femoral head, and even the arteria
acetabuli, which supplies the articular fatty tissue in the fovea acetabuli,
is relatively an insignificant artery. Thus, ligamentum teres has the meaning of a ligament, especially an
inhibitory one. The question of what function it performs in this capacity
remains open. The most common opinion on this subject is that expressed by
the WEBER brothers, according to which the ligamentum teres should be an
inhibitory ligament for adduction. This opinion is based on the fact that in
the vertical position it is perpendicular and therefore lies in the plane of
adduction. However, if, having an intact capsule, you open the glenoid cavity
from the inside and study the tension of the ligamentum teres, it turns out
that in a vertical position it is not tense and does not inhibit adduction.
Consequently, the function of this ligament must be sought in a different
direction. The most likely direction for finding the answer to this question
is indicated by the shape of the fovea capitis of the thigh. This fossa
consists of two clearly separated parts. One part, the more anterior one, is
a small rough oval surface; this is the site of attachment of the ligament.
The second, posterior part is a smooth canal, starting deeper at this
insertion site and gradually becoming shallow towards the posterior part. The
direction of this channel coincides with the direction of the axis of the
femoral neck. There is no doubt that this channel is formed under the
pressure of a tense ligament, and, therefore, it can be concluded that the
ligament is at its most tense, and therefore in its functionally important
position, when it is located in this channel. By examining preparations of
this type, it can be established to which position of the femur corresponds
such a position of the ligament, and it turns out that it is flexion of the
hip, during which the femoral neck is directed towards the side through which
the posterior part of the acetabulum passes. To tension the ligament, outward
rotation is also necessary. Thus, the ligamentum teres, when flexing at the
hip joint, has an inhibitory effect on external rotation. Incidentally, this
effect is not limited to just the one flexion position mentioned above, but
is also noticeable in adjacent degrees of flexion on both sides. Another question is how the specified function of the ligamentum teres
relates to the similar function of the ligamentum ileo-femorale, which
manifests under the same conditions. In response to this question, I must
note that in none of the corresponding positions does the ligamentum teres
alone appear to be tense; tension always occurs simultaneously in both the
ligamentum teres and the ligamentum ileo-femorale, and hence it is evident
that these two ligaments constitute a restraining pair of forces for the
specified class of positions, acting on both sides of the axis, similar to
how both ligamenta alaria majora are located at the odontoid process
(epistropheus). Note. In the above sentences, I am only providing a preliminary report
on the research I have conducted regarding the discussed issue, which I have
not yet fully concluded. The ligamentum teres seems to have an additional significance, in that
with certain movements it attracts articular fat from the fovea acetabuli
into the socket. Or is that fat mass just a device that can provide the
ligamentum teres with more free movement? Further research needs to be done
on this issue as well. In practical terms, the mentioned circumstances present various
interests, but there is no space here for a more detailed discussion.
Therefore, only the following two points are mentioned here: 1) The characteristic positions in the hip joint and, secondarily, in
the pelvis in cases of coxalgia are satisfactorily explained by the desire to
bring the femur as close as possible to a "neutral" position in the
hip joint to avoid pain associated with unilateral tension. 2) The ligamentum ileo-femorale, as an extremely strong ligament, with
the exception of extreme cases, never tears or detaches during dislocations;
hence, hip dislocation primarily occurs backward or downward. Consequently,
the lig. ileo-femorale must be decisive for the positions of the femoral head
after dislocation from the acetabulum and can also be beneficially used as a
guide in reproducing dislocations in the hip joint. Refer to my article II.1
on this matter, to which I would like to add that I have become convinced,
contrary to my previously expressed opinion, that primary dislocation of
femur cannot occur because the level of extension in the hip joint necessary
for this can never be achieved. Therefore, I must explain both the so-called
pubic-type dislocation and now the so-called pelvis-type dislocation as
secondary positions. |
External links
von Meyer GH. Die Statik und Mechanik des menschlichen Knochengerüstes. Edited, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann; 1873. books.google
Authors & Affiliations
Georg Hermann von Meyer (1815-1892) was Germany anatomist and physiologist; a lecturer in physiology and histology in Tübingen, and later a prosector at the Institute of Anatomy at the University of Zurich. [journals.lww.com , researchgate.net]
Portrait of Georg Hermann von Meyer (unknown date) The author of the image is Ohne Angabe; Original in the wikimedia.org collection (CC0 – Public Domain, color correction) |
Keywords
ligamentum capitis femoris, ligamentum teres, ligament of head of femur, anatomy, role, significance, biomechanics
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